Digitale Gewalt
findet in unglaublich vielen raffinierten Varianten statt, ändert sich technisch bedingt ständig und entwickelt sich zu einem mächtigen Instrument, Frauen zu stalken, zu diskriminieren und sexuell zu belästigen. Es ist wichtig, erst einmal alle Formen zu definieren und sich zu informieren, wie man sich dagegen wehren kann.
Formen der Cybergewalt
- Cyberstalking
– ähnliche Struktur wie Offline Stalking - Cybermobbing
– systematische Ausgrenzung und Schikane z. B. in sozialen Medien - Cybergrooming
– Anbahnung von Kontakten mit Minderjährigen - Cyberharrasment
– z. B. Hate Speech - Doxing
– Sammeln privater Daten, Mittel zur Einschüchterung - Bildbasierte sexuelle Gewalt
– Sexting, Revenge Porn, Deep Fakes - Identitätsdiebstahl
– im Namen eines anderen Onlineeinkäufe tätigen
Was ist zu tun?
- Dokumentieren Sie auch für sich die Übergriffe am besten mit Datum, Ort, Zeit und eventuellen Zeugen*innen.
- Sichern Sie Beweise wie SMS-Nachrichten, Sprachnachrichten und E-Mails.
- Machen Sie Screenshots von Inhalten.
- Kopieren und sichern Sie Links von Videos.
- Beantworten Sie keine dubiosen E-Mails.
- Melden Sie sich bei uns, wir helfen Ihnen weiter.
- Wir vermitteln Rechtsanwälte und fachlich kompetente Hilfe.
Gewalt am Arbeitsplatz
Gerade Frauen sind im Beruf häufig Belästigungen und Übergriffen ausgesetzt und dulden, ohne es zu wollen, viele Anzüglichkeiten und offene Belästigungen. Die von Männern dominierte Berufswelt macht es zudem nicht gerade leicht, dagegen vorzugehen.
Psychische & körperliche Gewalt
- Demütigungen und Beleidigungen
- Anzügliche Blicke und Gesten
- Diskriminierende Witze
- Herstellen unerwünschter Nähe
- Herbeiführen unerwünschter Berührungen (Begrapschen, Festhalten, Umarmungen)
- Drohung mit Arbeitsplatzverlust
- Mobbing und alle Formen des Stalkings
- Zerstörung des Selbstwertgefühls und vieles mehr
Was ist zu tun?
- Versuchen Sie frühzeitig, Distanz zu wahren.
- Führen Sie über die Übergriffe ein genaues Tagebuch.
- Notieren Sie Namen von eventuellen Zeugen*innen.
- Sichern Sie Beweise wie Nachrichten, Sprachnachrichten und E-Mails.
- Sprechen Sie mit einer Person Ihres Vertrauens (z. B. Betriebsrat) über Ihre Probleme.
- Informieren Sie sich über Ihre Rechte.
K.O.-Tropfen
Betroffenen (meist junge Frauen) werden K.O.-Tropfen gezielt in Getränke geschüttet, um sie in einen wehrlosen Zustand zu versetzen. Oft folgen daraufhin weitere Tatbestände der sexualisierten Gewalt.
Wirkungsweisen
- Rasche Wirkung der Tropfen nach Einnahme
- Zunächst ähnliche Wirkung wie Alkohol; die Selbstbeherrschung nimmt ab; eine leichte Willenlosigkeit setzt ein.
- Man fühlt sich körperlich benommen, schwindelig; schläfriger Zustand bis hin zur Bewusstlosigkeit
- Man ist eher enthemmt, euphorisiert, leicht manipulierbar
- Die Tropfen sind farb-, geruchs- und geschmacklos,
- lassen sich im Körper nur kurz nachweisen,
in Blut und Urin bis maximal 8 bis 12 Stunden nach Einnahme möglich.
Was ist zu tun?
- Das Getränk nie unbeaufsichtigt stehen lassen.
- Getränke nicht von unbekannten Personen annehmen.
- Bei einer Einladung zu einem Drink am besten beim Bestellen und Entgegennehmen dabei sein.
- Bei ersten Anzeichen möglichst von neutralen Personen Hilfe erbitten.
- Wenn möglich auf dem Smartphone einen Notruf absetzen oder eine Notrufnummer wählen.
Jede Frau, jedes Mädchen
reagiert individuell
nach einem Übergriff.
Mögliche Reaktionen:
- Manche Frauen sprechen unmittelbar im Anschluss über die Tat,
möchten später aber nicht mehr davon berichten. - Andere zeigen starke emotionale Reaktionen, sind wütend, reizbar,
schämen sich, fühlen sich ohnmächtig oder schutzlos. - Viele leiden unter Schlaflosigkeit, Albträumen und Angstzuständen
und/oder Panikattacken. - Manche Frauen sprechen lange nicht darüber
oder schützen sich durch Verleugnung des Geschehenen. - Einige Frauen ziehen sich zeitweise aus ihrem sozialen Umfeld zurück.
- Andere haben Angst vor dem Alleinsein
oder halten bestimmte Situationen, in denen sie allein sind, nicht aus.
Hier haben wir für Sie
wichtige Anleitungen und Informationen
im PDF-Format zusammengetragen.
Cybermobbing Cybergrooming
- Anbahnung von Kontakten mit Minderjährigen im Netz, um sexuelle Kontakte herbeizuführen
Cyberharassment
- Belästigungen und Beschimpfungen, die meist in öffentlichen Bereichen stattfinden
- vulgäre Pöbeleien
- Hate Speech
Cyberstalking
- viele Nachrichten
- beleidigende Posts
- direkte oder indirekte Kontaktaufnahme
- ähnliche Strukturen wie „offline“ Stalking
K.O.-Tropfen
Betroffenen (meist junge Frauen) werden K.O.-Tropfen gezielt in Getränke geschüttet, um sie in einen wehrlosen Zustand zu versetzen.
Gut zu wissen:
- rasche Wirkung nach Einnahme
- zunächst ähnliche Wirkung wie Alkohol; Selbstbeherrschung nimmt ab leichte „Willenlosigkeit setzt ein
- man fühlt sich körperlich benommen, schwindelig, schläfrig bis hin zur Bewusstlosigkeit
- man ist eher enthemmt, euphorisiert, leicht manipulierbar
- sind farb-, geruchs- und geschmacklos
- lassen sich im Körper nur kurz nachweisen (in Blut und Urin bis max. 8-12 Stunden nach Einnahme möglich)
Wie schütze ich mich
- das Getränk nie unbeaufsichtigt stehen lassen
- Getränke nicht von unbekannten Personen annehmen
- Bei einer Einladung zu einem Drink am besten beim Bestellen und Entgegennehmen dabei sein.
Stalking
ist ein Begriff aus dem Englischen und beschreibt ein willentliches und beharrliches Verfolgen und Belästigen einer anderen Person über einen längeren Zeitraum. Etwa 80% der Betroffenen sind Frauen. Meist sind Ex-Partner die Täter, es können aber auch Arbeitskollegen, Freunde oder Bekannte sein. Seltener Unbekannte.
(Erscheinungsformen:)
- Aufsuchen und/oder Beobachten der Betroffenen an der Wohnung, der Arbeitsstelle, im Supermarkt usw.
- wiederholte Telefonanrufe zu jeder Tages- und Nachtzeit
- Nachrichten auf dem Anrufbeantworter und/oder der Mailbox
- massenhaftes Zusenden von Briefen, E-Mails und SMS
- Ausspionieren des Tagesablaufs
- Verfolgen bei täglichen Wegen zur Arbeit, zum Sport, zu Bekannten
- unerwünschte Geschenke und Bestellungen
- Zerstörung des Eigentums
Doxing
- sammeln privater Daten (Adresse, Mobilnummer, Bilder und Chatverläufe)
- Mittel zur Einschüchterung (z. B. von PolitikerInnen)
Sexualisierte Gewalt
gehört zu den schwersten Übergriffen, die Frauen erfahren können. Viele Übergriffe geschehen durch Männer, die den Frauen bekannt sind, häufig auch durch (Ex-) Partner.
Sexualisierte Gewalt zerstört Selbstvertrauen, Vertrauen in die Umwelt und erzeugt fast immer das Gefühl tiefster Demütigung. Die Gewalterfahrung führ auch in vertrauensvollen Beziehungen zu Problemen.
Erscheinungsformen:
- anzügliche und aufdringliche Blicke, Gesten und Witze
- Herstellen unerwünschter Nähe
- Herbeiführen unerwünschter Berührungen (Begrapschen, Festhalten, Umarmungen, Küssen)
- Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz
- Aufforderung zu sexuellen Handlungen
- Erzwingen von sexuellen Handlungen
- Vergewaltigung
Bildbasierte sexualisierte Gewalt
- z. B. Sexting (intime Fotos zusenden)
- revenge Porn (Verbreitung intimer oder peinlicher Aufnahmen),
- deep Fakes (Veränderte Bilddateien)
Toggle Title
- den Gewaltkreislauf zu durchbrechen
- ein gewaltfreies Leben zu führen
- Kontakte zu Behörden herzustellen
- beim Aufarbeiten der Gewalterfahrungen.
- bei Anzeigenerstattung oder während eines Gerichtsverfahrens.
- in akuten Krisen
- & vieles mehr